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Gschwendt. Blick auf neue Möglichkeiten

2025 09 13 Bezirksheimatpfleger in Gschwendt

Bezirksheimatpfleger Dr. Clemens Knobling (l.) zeigte sich angetan von der Generalsanierung des historischen Gebäudes in Gschwendt. Foto: Irene Haberl

Sanierung zur Chor- und Theaterakademie: Bezirksheimatpfleger informierte sich ...

... über die Pläne für die künftige Nutzung des historischen Wirtshauses

Ein heftiges Brainstorming hat das ehemalige Wirtshaus „Zum Raiba Heigl“ in Gschwendt (Gemeinde Ascha) erlebt. Auf Einladung des „Kulturfördervereins Joseph Schlicht“ ließ sich der Bezirksheimatpfleger für Niederbayern, Dr. Clemens Knobling, über die Entwicklung bei der Generalsanierung des historischen Gebäudes und die angedachten Möglichkeiten einer Nutzung im kulturellen Bereich informieren.

Aschas Bürgermeister Wolfgang Zirngibl teilte dabei mit, dass die Arbeiten derzeit weitgehend dem zeitlichen Plan entsprechen, sodass das Haus und der historische Scheunenanbau noch vor dem Winter mit neuem Dach, Fenstern und Außenputz abgedichtet sein werden. Allerdings seien aktuell Gesamtkosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro anstelle von geplanten 3,2 Millionen Euro zu erwarten.

Wirtsstube und ein Reparatur-Café

Bei einer Führung durch die Gebäude konnten sich die Vorstandschaftsmitglieder des Schlichtvereins, angeführt durch ihren Vorsitzenden Karl Penzkofer und Dr. Knobling, einen Eindruck machen von der geplanten Aufteilung von Haus und Scheune. So sollen im Erdgeschoss eine Wirtsstube, ein Reparatur-Café, ein Versorgungsraum für Catering und Sanitärräume entstehen. Im Obergeschoss gibt es Pläne für Seminarräume und Büros, wobei gerade hier das Hauptinteresse des Schlichtvereins liegt. Für Begeisterung sorgte der großflächige Bürgersaal im Dachgeschoss, der durchaus für größere Veranstaltungen dienen könnte. Für den derzeit im Ausbau befindlichen Scheunenabschnitt mit historischem Ziegelgewölbe sind museale Einrichtungen und Kleinkunstbühnen angedacht, während für die Freifläche hinter dem Haus ein Bauerngarten und vor dem Eingang und im Carport Platz für Veranstaltungen geplant ist.Nach der Vorstellung der historischen Bedeutung der urkundlich auf das 14. Jahrhundert zurückgehenden Gebäude durch Lokalhistorikerin Cornelia Landstorfer ging der Vorsitzende des Schlichtvereins, Penzkofer, konkret auf die geplante Struktur, das Arbeitsgebiet sowie die Ziele und Inhalte einer „Ostbayerischen Chor- und Theaterakademie“ (eByCh&ThAc) ein.

Laienchöre haben es schwer

Dabei spielte auch der Inhalt eines künftigen Notenpools der Akademie eine Rolle. Diskutiert wurde über eine mögliche Trägerschaft der „eByCh&ThAc“. Gerade da sehen Penzkofer und Dr. Knobling Notwendigkeiten angesichts der allüberall zu beobachtenden Entwicklung, dass Laienchöre landauf, landab zunehmend in „schwere Wasser“ geraten sind. Mit „SOS – Save our Singing“ möchte sich der Schlichtverein hier explizit bemühen.

Irene Haberl/BOG Zeitung vom 13. September 2025