1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (73)

Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

73 01 Vereine und Gruppen Cover

Singspiel „Der Holledauer Fidel“ 1957 – aufgeführt durch die Liedertafel Mitterfels – Repro Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels – Vergrößern durch Anklicken!

Mitterfelser in Vereinen und Gruppen [Stand: 1987]

Gut zwei Dutzend örtliche Vereine und Gruppen lassen sich aufzählen, die Zahl ihrer Mitglieder übersteigt leicht 3000. Sie alle sind rührig und wirken hinein in das gesellschaftliche, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Gemeinde. Ziele und Aufgaben sind so breitgestreut, dass Vergleiche und Wertungen untereinander kaum möglich und auch nicht vonnöten sind, auch nicht bei den Mitgliederzahlen; denn in der Öffentlichkeit kann das Spiel einer kleinen "Stubnmusi" genau so willkommen sein wie ein Turnier des größten Vereins.

In unserer Aufzählung teilen wir in vier Gruppen ein:

73 02 Vereine und Gruppen gesamt

Erste Jahre der Fußballabteilung des TSV Mitterfels: Das Bild wurde wahrscheinlich beim 1. Punktespiel am 1. September 1949 aufgenommen – Foto im Besitz von Ernst Hafner – Vergrößern durch Anklicken!

Von weiteren, inzwischen erloschenen Vereinen wurde teilweise schon berichtet (Wohltätigkeits-Theater-Verein, Badbauverein, Förderverein für Sportanlage). An die Aktivitäten des Obst- und Gartenbauvereins, des Schlesiervereins und der Trachtengruppe sei außerdem erinnert.

73 03 Stenographenverein 

Stenographenverein schon 1905: Das gab’s auf dem Lande wohl nur in einem Beamtendorf wie Mitterfels. – Vergrößern durch Anklicken!

Noch viel weiter zurück liegt das Bestehen eines Stenographenvereins Mitterfels. Ein 1927 ausgestelltes Diplom für den Finanzbeamten Hugo Küspert nennt uns die genaue Vereinsbezeichnung und auch die Namen der verantwortlichen Männer: den "Gabelsberger Stenographen-Verein Mitterfels (gegr. 1905)" mit Vorstand Seitz (Finanzamt), Schriftführer Zapp (Messungsamt), Kassier Argstorfer (Finanzamt) und Kursleiter Führlbeck (Finanzamt). Der Abzug der beiden Behörden (1930/32) und die damit verbundene Abwanderung von mehr als 20 Beamten muss wohl auch den Stenographenverein zum Erlöschen gebracht haben.

Ein Blick zurück:

73 04 Statuten Fuhrleute 

1912: Verein der Fuhrleute – Vergrößern durch Anklicken!

 73 05 Fuhrleute 1

1929: Katholischer Gesellenverein – Vergrößern durch Anklicken!

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1930: Die Jungbauern organisieren sich – Vergrößern durch Anklicken!

Nicht näher eingegangen wird auf Vereinigungen politischer Art, auch nicht auf überörtliche Vereinigungen, auch wenn diese ihren Sitz in Mitterfels haben (z.B. die Waldbesitzervereinigung Mitterfels mit ihren rund 1200 Mitgliedern aus dem Kreisgebiet).

 

I. Gruppe: Gemeinnütziger Bereich

Freiwillige Feuerwehr - Feuerschutz: 

Über Gründung der Wehr und die frühe Phase des Feuerschutzes ist im Kapitel 47 berichtet. Nach dem letzten Krieg konnte die Feuerwehr unter Kommandant und 1. Vorsitzenden Klement Lang 1950 eine erste Verbesserung erreichen. Die Gemeinde kaufte einen gebrauchten amerikanischen DODGE und konnte damit die Beweglichkeit der Wehr steigern, zumal das geländegängige Fahrzeug auch auf den schlechten Wegeverhältnissen zurechtkam. Im gleichen Jahr wurde auch das Gerätehaus gebaut, mit Schlauchturm und Werkswohnung dabei.

1956 folgte der Kauf einer neuen Motorspritze TS 8/4. 1960 war Führungswechsel vom Vater auf den Sohn Werner Lang. 1964 war ein entscheidendes Jahr: Mit dem Kauf eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16 (um 46.000 Mark) wurde Mitterfels Stützpunktfeuerwehr. Anläßlich einer Feierstunde konnte zwei Altverdienten die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen werden: Xaver Engl für 60 Jahre, Rupert Lankes für 50 Jahre.

Das größte Fest der Wehr rückte heran: das 100jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Am 17./18. Juni 1967 wurde es begangen mit Standkonzert, Fackelzug, Kameradschaftsabend, Festakt mit Fahnenweihe. Bereits im folgenden Jahr gab es ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 um 48.000 Mark. Die nunmehr ausgezeichnete Ausstattung spornte auch die Männer an - die Gruppen unterzogen sich laufend den Leistungsprüfungen, schafften Bronze und Silber und 1970 auch erstmals Gold.

Beim erneuten Führungswechsel 1978 (Werner Lang war zum Bürgermeister gewählt und gab die Feuerwehrleitung ab) wurden die Posten des Vorstandes und Kommandanten auf zwei Personen verteilt: Hans Vogl und Gerhard Karow. Für 40 Jahre Dienst in der Wehr wurden Hans Vogl, Xaver Lehner sen. und Ludwig Stahl mit Gold geehrt. Neuer Kommandant wurde 1988 Xaver Lehner jun.

Die Verbesserung der Ausstattung stand weiterhin ganz vorne. 1984 erhielt die Wehr ein modernstes Tanklöschfahrzeug im Wert von 270.000 Mark. Davon brachte die Gemeinde 150.000 Mark auf, der Staat 73.000 Mark, der Kreis 40.000 Mark, die Brandversicherung 7.000 Mark. Die Ausbildung hielt Schritt mit den technischen Neuerungen, die "vergoldeten" Gruppen erkletterten weitere Leistungsklassen. So steht die heutige FFW Mitterfels rundherum in bestem Ansehen. Eine wesentliche Verbesserung erfuhr die Freiwillige Feuerwehr 1988 mit dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses (Kosten um 900.000 DM).

VDK-Verband der Kriegsopfer und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Mitterfels:

Der 1947 (unter misstrauischer Beobachtung der amerikanischen Besatzer) gegründete VdK hatte in Mitterfels schon seit 1927 einen bescheidenen Vorgänger: den Kriegsbeschädigtenbund, damals in Mitterfels geführt von Hans Neuberger, dann von Josef Attenberger und Hans Hausladen. Die neue VdK-Ortsgruppe Mitterfels, in den ersten Jahren geführt von Jakob Schneider und Franz Lohbauer sen., wurde den vielen Kriegerwitwen, Waisen und Hinterbliebenen zum wahren Helfer, gerade in den ersten schweren Jahren, nach oben hin aber ein Vorkämpfer für die vom Krieg schwer Getroffenen.

Die 10-Jahresfeier mit Fahnenweihe am 1. 12. Juni 1957 wurde zusammen mit der 85-Jahr-Feier der Krieger- und Soldatenkameradschaft und der Einweihung des neuen Ehrenmals für die Gefallenen und Vermissten zu einem großen dreifachen Fest, umrahmt mit Standkonzert, Fackelzug, Festzug. Damals zählte die Ortsgruppe rund 100 Mitglieder.

Jetzt sind es nur mehr rund 60 Mitglieder – die Ausfälle durch Tod sind daran schuld. Seit 1958 führte die Ortsgruppe Walter Uekermann. Durch seine Hände sind seither viele Härtefälle mit Erfolg beglichen worden. Zur 30-Jahr-Feier 1978 wurde ihm als Gründer und langjährigen Vorstand die goldene Ehrennadel des Verbands überreicht. Nach seinem Tod (3.7.86) übernahm Frau Beege die Führung der VdK-Ortsgruppe.

BRK - Bayerisches Rotes Kreuz und Jugend-Rotkreuz-Gruppe (JRK), Ortsgruppe Mitterfels:

Im Anschluss an einen Erste-Hilfe-Kurs 1966 konnte Kolonnenführer Rupert Niedermeier die neue Ortsgruppe des BRK entstehen lassen. Sie hatte 26 Mitglieder, ihr Leiter wurde Hermann Flohr, nach dessen Weggang Martin Wacker. Seit 1973 führt Heinrich Stenzel die Gruppe; die Frauenabteilung führte Liesl Wacker, ab 1985 Ursel Binnermann.

Die rührige Ortsgruppe betrieb seither eine ständige und planmäßige Ausbildung und Weiterbildung, organisierte des Öfteren Erste-Hilfe-Kurse und leistete viele Einsatzstunden bei Veranstaltungen in der Gemeinde und beim Krankentransport- und Unfalldienst. So wollte man die 10-Jahres-Feier am 10.10.1976 auch mit einer Fahnenweihe verbinden. Die Zahl der Helfer und Helferinnen glich noch der von 1966, aber seit fünf Jahren schon gab es in der Ortsgruppe eine Jugendgruppe mit rd. 20 Burschen und Mädchen unter der Gruppenführerin Melanie Graf. Die Gruppe wurde zur selbständigen Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe erhoben. Von 1985 - 88 stand sie unter der Leitung von Rosi Schedlbauer, seit Februar 1988 von Jürgen Köhl, Ingrid Köhl und Sabine Knefely. Auch beim JRK Mitterfels wird intensive Ausbildung betrieben und bei Wettbewerben auch demonstriert.

Als Beispiel der Einsatzfreude mag das Jahr 1979 gelten, als sich Helferinnen und Helfer an 30 Abenden der Fachausbildung im Sanitätsdienst unterzogen und mit der Ablegung der Sanitätsprüfung ihr Können bewiesen. Nach über 20 Jahren hat die Gruppe Mitterfels einen eigenen Ausbilder. Jürgen Köhl hat 1988 nach einem mehrwöchigen Ausbildungskurs die Prüfung zum Erste-Hilfe-Ausbilder abgelegt. So ist die Gruppe nicht mehr von auswärtigen Ausbildern abhängig.

Wasserwacht im BRK:

Schon im alten Waldbad leistete die Wasserwacht ihren wertvollen Dienst, damals noch angespornt von Herrn Scheppan. Mit Kursen und Vorführungen wusste sie schon damals die Jugend zu unterweisen und zu begeistern. Mit dem Umzug ins neue Bad wuchsen nicht nur die Aufgaben - es boten sich auch bessere Arbeitsbedingungen, mit einem eigenen Raum, mit der nötigen Ausstattung, mit einer Beobachtungskanzel am Beckenrand. Ernst Jakob und Heinz Uekermann organisierten die Ausbildung ihrer Leute, aber auch die Ausbildung der Nichtschwimmer und Kinder, und konnten mit den Badfesten, den Schauvorführungen, den Wettbewerben auch die große Masse der Besucher ansprechen.

AW-Arbeiterwohlfahrt, Ortsgruppe Mitterfels-Haselbach:

Aus den beiden Nachbarorten haben sich die Mitglieder unter Führung von Erich Stegmann zusammengeschlossen. Unter sich gesellig, sehen sie ihre Hauptaufgabe in der Pflege und Betreuung Bedürftiger und alter Mitmenschen. Eine Besonderheit war die Errichtung einer Hausaufgabenstube 1979, wobei ehrenamtliche Helfer in den Räumen der früheren Landwirtschaftlichen Berufsschule die Kinder berufstätiger Mütter beschäftigten und betreuten. Die Einrichtung konnte auch in den folgenden Jahren weitergeführt werden.

73 06 Vereine w 

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II. Gruppe: Sportlicher Bereich

TSV - Turn- und Sportverein Mitterfels:

Im alten Turnverein von 1926 wurde mehr getrieben als nur Fußball: Da gab es auch Faustball, Schlagball (Deutschball), Schleuderball, Diskus- und Speerwerfen, Kugelstoßen und Hoch- und Weitsprung, Laufen, Schwimmausbildung und sogar Boxen. Dabei war das Häuflein um Amtsrichter Dr. Etsch, dann Amtsrichter Dr. Poiger recht bescheiden: 24 meist Mitterfelser; denn bei den Bauern hatte man für derlei Körperertüchtigung weder Zeit noch Sinn. Sie gaben auch nichts, als man zur Einebnung der Hiendlwiese als "Sportplatz" Spenden sammelte; der Ortspfarrer gab sein Scherflein nur unter der Bedingung, dass Turnen und Schwimmen getrennt nach Geschlechtern zu erfolgen hätten.

1930/32 mussten über 20 Beamtenfamilien Mitterfels verlassen, das lähmte auch den Sportbetrieb, bis er sich nach 1933 durch anderweitigen Einsatz in den uniformierten Verbänden von selbst erledigte.

Die Wiedergründung am 8. Mai 1948 unter Toni Bachmeier, Albert Fred und Ernst Hafner ließ bei rund 100 Neumitgliedern nur Gutes erwarten. Als Sportplatz stellte die Gemeinde ein Grundstück in Reinbach zur Verfügung. Am Einweihungstag 26.4.1949 wurde Faustball und Fußball gezeigt, bald danach auch eine Fußballmannschaft für die Punkterunde gemeldet. Doch schon 1952 zwangen Spielerabwanderungen zum Einstellen des Spielbetriebs, und wieder folgten 6 Jahre Pause.

1958 brachte Toni Bachmeier wieder alles in Schwung. Eine amerikanische Pioniereinheit verbesserte die Platzverhältnisse, ein Mäzen (Hermann Schwarz) zahlte die enormen Beitragsschulden an den Bayer. Fußballverband, und die neue Runde konnte beginnen. Unter den Vorständen Karl Rauscher (1960-70) und Adolf Pöschl (seit 1970) entwickelte sich der TSV zum mitgliedstärksten Verein. Neben der herkömmlichen Fußballabteilung bildeten sich 1961 die Tischtennisabteilung, 1963 die Skiabteilung, 1967 (nach Fertigstellung der Turnhalle) die Judoabteilung sowie die Abteilung für Herren- und Frauengymnastik, 1973 die Volleyballabteilung, 1975 die Abteilung Kinderturnen, 1975 auch die Abteilung Breitensport, und 1980 schließlich die Tennisabteilung (nach Fertigstellung der ersten Tennisplätze). Eine wesentliche Voraussetzung für diese Breitenstreuung war demnach die Erstellung geeigneter Sportstätten; im Kapitel 69 ist darüber berichtet.

Dem immer vielseitigeren sportlichen Angebot entsprach auch die Mitgliederentwicklung: 1960 zählte der TSV 123 Mitglieder, bis 1970 hatte sich die Zahl bereits versechsfacht (750), 1980 waren es rund 800, 1982 schon um 900, 1984 stand man mit knapp 970 vor der 1000er-Schwelle, und bis März 1986 wurden es bereits 1160 Mitglieder. Alles in allem: Breitenarbeit im TSV und Förderungsmaßnahmen durch die Marktgemeinde rückten Mitterfels innerhalb der Gemeinden bis 2000 Einwohner im Wettbewerb "Die sportliche Gemeinde 1974" auf den 1. Platz im Bezirk Niederbayern und auf den 2. Platz auf Landesebene. Vom gleichen Jahr 1974 an bestand bis 1984 eine sportliche Zusammenarbeit mit Haselbacher Sportgruppen , weshalb man damals den Verein "TSV Mitterfels-Haselbach" benannte.

Der TSV Mitterfels von 1986 stellt sich wie folgt dar:

Abteilung Fußball: 2 Herren- und je 1 Jugend- und Schülermannschaft beteiligen sich an Punktespielen, die 1. Mannschaft in der B-Klasse. Leiter ist Hans Heitzer.

Abteilung Tischtennis: 9 Mannschaften (drei Herren-, zwei Damen-, vier Jugendmannschaften) sind im Einsatz, eine Damenmannschaft in der Bezirksliga, eine Herrenmannschaft in der 2. Bezirksliga. Leiter Reinhard Stolz.

Abteilung Volleyball: Für eine Herrenmannschaft wird an der Heranbildung von Nachwuchs gearbeitet. Eine junge Mädchenmannschaft sammelt bereits erste Erfahrungen im Punktekampf. Abteilungsleiter: Rudolf Hopfner.

Abteilung Gymnastik/Kinderturnen: Es gibt die Gruppe "Frauenturnen" unter Roswitha Hafner (bis 1967 Elisabeth Fischer), eine Gruppe "Kinderturnen" unter Franz Tosch (1974 in zwei Altersstufen unter Friederike Döbereiner, Gerlinde Keil und Gertrud Graf), eine Gruppe "Mutter und Kind-Turnen" unter Frau Loster und Frau Völkl. Die "Herrengymnastik" leitete Paul Stahl.

Abteilung Breitensport: Begonnen hat es 1972 mit den "Trimmspielen" zum Volksturntag, fortgesetzt 1975 mit dem alljährlichen "Lauftreff" und "Trimm-Trab", seit 1988 auch in den neuen Kombinationen als "Triathlon" und "Trimmathlon". Dabei gab es oft hundert und mehr Teilnehmer.

Es gibt ferner eine Leistungsgruppe für Leichtathletik und Geräteturnen; eine solche Mädchengruppe wird von Sabine Knefely und Ingrid Köhl geführt. Der Erwerb der Sportabzeichen des BLSV und des DSB gehört seit Jahren zum festen Programm - angefangen von den Schülern bis hin zu den Senioren mit schon mehrfach "Gold". Allein 1985 hatten sechs Mitglieder diese beiden Auszeichnungen erstmalig oder erneut erworben. Abteilungsleiter ist Alois Bernkopf.

Abteilung Skilauf: Eine trotz Saison-Bedingtheit recht aktive Abteilung um Klaus Bscheid (Vorgänger Reinhold Angerer), seit 1986 Reiner Pietsch. Es gibt jedes Jahr Skigymnastik, Kinder- und Erwachsenen-Skikurse, Gemeinschaftsfahrten in Skigebiete, Durchführung von Wettbewerben und der Marktmeisterschaft, Unterhalt von drei Langlaufloipen (Spurgerät), Durchführung eines Ski-Basars, der vor allem im Angebot für Kinder regen Zuspruch findet. Die Abteilung verfügt über einen Stamm von zehn Ausbildungsleitern und zwei DSV-Skilehrern.

Abteilung Tennis: Die jüngste Abteilung des TSV erreichte sprunghaft 220 Mitglieder, nachdem die Tennisanlage "Panorama" sowie die Hotel-Tennishalle einen regen Spielbetrieb ermöglichten. Jetzt gibt es auch eine Ballwurfmaschine. Sechs Übungsleiter sind voll im Einsatz. An Punktekämpfen beteiligten sich je zwei Herren- und Damenmannschaften. Seit 1981 wird der Wanderpokal "Schwert von Mitterfels" ausgespielt, seit 1985 gibt es für die Damenmannschaften einen "Panorama-Cup". Abteilungsleiter ist Georg Borchert.

Abteilung Judo: 1967 wurde die Abteilung durch Georg Kühbacher gegründet und bis 1972 von ihm geführt. In kurzer Zeit formte er sie zu einer disziplinierten Truppe und führte vor allem die Jugendlichen zu schönen Erfolgen: Werner Käser und die in Mitterfels ausgebildete Heidi Grimm erlangten 1971 den Titel eines Deutschen Jugendmeisters. Nach Kühbachers Wegzug übernahm die Judo-Abteilung Herr Werner, dann Karl Klein. Unter seiner Initiative kam es zur Bildung einer Kampfgemeinschaft Mitterfels-Straubing. Die Judo-Abteilung stellt heute zwei Herren- und je eine Jugend- und Schülermannschaft in der Bayernliga bzw. Bezirksliga. Ferner gibt es eine Gruppe für Mädchen und Frauen sowie eine Ju-Jutsu-Gruppe in Mitterfels, eine Judo-Außenstelle in Straubing, und bei der Außenstelle Regensburg drei weitere Gruppen für Judo, Ju-Jutsu und Karate. Alles zusammen ergibt rund 300 Mitglieder. Neuer Vorstand ist seit 1988 Anton Laumer, Karl Klein wurde Ehrenvorstand.

Reit- und Fahrverein Mitterfels:

Schon 1958 gründete sich unter Landwirtschaftsassessor Licht ein Reitverein auf Landkreisebene mit Sitz in Mitterfels. Beim Gasthaus Gürster in Scheibelsgrub fanden nicht nur die Pferde Unterstand und Pflege, sondern die Reiter in Hans Gürster auch einen guten Ausbilder. Mit dem Wegzug von Herrn Licht ruhte die Sache ziemlich, bis sich 1972 der heutige Reit- und Fahrverein gründete. Der Reitsport war stark im Kommen und sofort fanden sich 70 Mitglieder zusammen. Hans Gürster wurde 1. Vorsitzender und zugleich Ausbilder. (Er verunglückte tödlich zusammen mit zwei weiteren Aktiven im Dezember 1983 anlässlich einer Fahrt im Dienste des Vereins.) Den allgemeinen Aufschwung ersieht man aus dem Ausbau der Reitanlagen (darüber ist im Kapitel 71 geschrieben), aber ebenso aus der Zunahme an Mitgliedern: 250 waren es bei Inbetriebnahme der erweiterten Halle, davon 40 % Jugendliche. Auch das mag mit Blick auf die künftige Vereinsentwicklung zum Wagnis der hohen Investitionen beigetragen haben. Die Anlage Scheibelsgrub ist ein guter Magnet für auswärtige Reiter. 14 Turniere wurden seit 1980 hier abgehalten. Alljährlich ziehen 100 bis 140 Münchner hier ein für eine Nacht, wenn sie ihren Sternritt nach Waldmünchen durchführen. Vorsitzender ist seit 1981 Günther Mannes, von 1983 – 1987 Helmut Niedermeier und ab März 1987 Max Kienberger.

Kgl. privilegierte Schützengesellschaft Mitterfels:

Von Schützenkränzchen und Zimmerstutzen-Scheibenschießen innerhalb des 1863 gegründeten Wandervereins haben wir bereits gehört (Kap. 45). Daraus formierte sich 1878 die Kgl. priv. Schützengesellschaft, die sich nach erzwungener Unterbrechung bis heute hielt. Selbst die prächtige und wertvolle Schützenkette konnte über den Krieg und vor den Amerikanern gerettet werden, weil sie Polizeikommissar Fuchs wohlweislich vergraben hatte. Als man sie aber zur vorgesehenen 100-Jahrfeier dem Straubinger Goldschmied Lees zur Ergänzung mitgab, verschwand sie dort spurlos und wurde durch eine neuzeitliche ersetzt. Der Schießbetrieb erfolgte nach dem Krieg im Gastzimmer des Gasthofs "Friedenseiche". Dann richtete sich die Schützengesellschaft 1966 einen Dauerstand ein, modernisierte ihn 1976 und erweiterte ihn auf 10 Stände. Wegen des Einbaus in einem fremden Gebäude gab der "Deutsche Sportschützenbund" keine Beihilfe, drum packten die Männer selber an und brachten über 800 freiwillige Arbeitsstunden ein. Als 1982 ein Brand das ganze Dachgeschoß des Gasthofs zerstörte und das Haus neu aufgestockt werden musste, musste auch der Schießstand neu errichtet werden. Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das hundertjährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. 75 Vereine feierten mit, und an die tausend Besucher drängten sich zum Festgottesdienst. Feste feiern können die Schützen auch anderweitig, wenn sie, zusammen mit dem TSV, schon seit vielen Jahren das sommerliche Sport- und Schützenfest aufziehen und mit einem großen Schießprogramm begleiten. Tradition haben auch das jährliche Königsschießen und Nussschießen mit Schützenmahl. Geschossen wird in mehreren Klassen: mit Schülerklasse, Jugend-Juniorenklasse, Schützenklasse, Altersklasse, Damenklasse und einer Klasse für Luftpistole. Beteiligt ist man im Rundenwettkampf der Gauklasse B-Donau bzw. der Jugendklasse "Wald". 1.Vorsitzender war lange Zeit Josef Gattung (bis 1979), dann Richard Bemmerl und seit 1985 Gerhard Köhl.

Eisschießverein Mitterfels:

Der neue Trend zu Asphaltbahn, Plastikstöcken und ausgefeilten Turnierregeln erfasste auch Mitterfelser Eisschützen. Sie gründeten im Januar 1970 den Eisschießverein und wollten lieber selbständig sein als sich dem TSV einzugliedern. Noch im gleichen Jahr schufen sie mit viel Eigeninitiative die Asphaltanlage in Scheibelsgrub. Ein reger Betrieb setzte ein, man gewann manch auswärtige Moarschaft zu den Turnieren und reiste auch selbst gern herum. Ein besonderes Glück hatte man mit dem tüchtigen Nachwuchs. Dreimal hintereinander holte sich die Jugendmannschaft den Jugendpokal des Eisschützenkreises Gäuboden-Vorwald und bewies nochmals ihr Können bei der Teilnahme an der Europäischen Jugendmeisterschaft in Leoben/Steiermark. Auch in jüngerer Zeit blieb die Jugendmannschaft erfolgreich: sie wurde 1985 Kreismeister. 1977 folgten auf Vorstand Hans Wartner die neugewählten Manfred Knott, Hans Wartner (1980), Georg Bachl (1981). Damals zählte der Verein an die 100 Mitglieder, darunter auch eine Damenmannschaft. 1984 war erneut Vorstandswechsel; seither führte Alfred Jackowska den Verein.

Sportkegelclub Scheibelsgrub-Mitterfels:

Die seit 1983 bestehende Bundeskegelbahn im Gasthaus Gürster hatte von Anfang an guten Zuspruch gefunden. Freunde des Kegelsports entschlossen sich im Februar 1987, sich in einem Sportkegelclub zusammenzuschließen und künftig auch in Verbandswettbewerben teilzunehmen. In der Namensgebung ist auch zum Ausdruck gebracht, wo Initiatoren und Clublokal daheim sind, und das nicht ohne Stolz: schon 1634 ist ja an Stelle des heutigen Gasthauses ein "Hofwürth" nachgewiesen. Vorstand des jüngsten Mitterfelser Vereins ist Hans-Joachim Pörtner.

Wanderfreunde Mitterfels:

Eine starke wanderfreudige Gruppe hatte sich um Walter Uekermann gesammelt. Zwar richtet sie selbst keine Wandertage aus, dafür ist sie fleißig und mit starker Beteiligung unterwegs. Der Stolz von so manchem ist die Sammlung der vielen, oft auch recht originellen "Plaketten". Heute führt die Gruppe Norbert Kinzkofer.

Pool-Billard-Club Mitterfels:

Im September 1977 bildete sich im Gasthof Moosmüller ein Billard-Club. 1978 gab es sogar zwei Gruppen Billardfreunde. Sie taten sich zusammen (unter Ernst Hetz, dann Helmut Weber) und konnten so bis zu drei Mannschaften in die Rundenkämpfe von "Straubing und Umgebung" und "Straubing-Bogen" schicken - und das mit meist gutem Erfolg.

Motorrad-Club "Black Widows" e. V.:

Junge Motorradsportier haben sich 1981 zum MC-Black Widows e. V. zusammengeschlossen; ihr Vorstand ist Klaus Duschl. Auf ihrem Programm stehen Ausflüge zu sehenswerten Zielen unserer Heimat und auch des benachbarten Auslands sowie eine starke Beteiligung an Treffen anderer Clubs. Auch sie richten solche aus, gerne in Verbindung mit der Feier der Clubgründung im Mai 1981.

 

III. Gruppe: Musischer Bereich

Liedertafel Mitterfels:

Als vierter Mitterfelser Verein konnte die Liedertafel das 100-jährige Gründungsfest begehen (29.9.1981). Es dürfte selten sein, dass sich in einem Dorf schon vor hundert Jahren ein Verein dieser Art gebildet hat, herausentstanden aus dem ältesten Mitterfelser Verein überhaupt, dem Wanderverein von 1863, der auch Pate für andere Vereine wurde. In Kap. 45 ist darüber berichtet. Ein musischer Verein ist besonders abhängig von personellen Veränderungen im Ort, und damit war bei den vielen Beamtenfamilien immer einmal zu rechnen. Drum gab es auch Ruhezeiten und Unterbrechungen. Beim Zurückerinnern der ältesten Mitterfelser stößt man auch auf die Wiederbegründung nach dem Ersten Weltkrieg, mit der ersten Mitterfelser Aufführung des "Holledauer Fidel" 1923, und mit den ganz aktiven Mitgliedern aus Beamtenkreisen: Göb, Lippert, Pongratz, Kopf, Käufl , Bauer, Schuller, Zimmermann. Chor und Orchester standen damals gleichermaßen in Blüte - bis 1932, als 18 Beamtenfamilien Mitterfels verlassen mussten. Im Dritten Reich, 1936, löste sich die Liedertafel auf.

Die Wiederbelebung nach dem Zweiten Weltkrieg geschah über den "Wohltätigkeits-Theaterverein", für dessen Singspiele sich ein Männerquartett und ein gemischter Chor zusammenfanden. Dass der Chor dann zur Dauereinrichtung und zur Liedertafel wurde, ist Paul Stahl zu verdanken, der zum 27. Februar 1953 zur Gründungsversammlung einlud und von da an auch Dirigent und Vorstand wurde. Seither ist die Liedertafel nicht mehr wegzudenken, mit ihren Darbietungen bei Liederabenden und Sängertreffen, an Heimatabenden, bei weltlichen und kirchlichen Festen und Feiern sowie bei einer Reihe schöner Singspiele. Und noch immer dirigiert Paul Stahl, wenn er auch die Vorstandschaft inzwischen an Günter Spießl abgetreten hat.

Auch der Kirchenchor wird von Paul Stahl seit langen Jahren geleitet. Die Sängerinnen und Sänger zählen wohl zu den treuesten. Jahrzehnte sind es schon bei manchem, beim unvergessenen Lang Ment und der Haimerl Marie waren es 60 Jahre stetiges Dabeisein, in der Kirche, bei den Prozessionen und am Friedhof. War eine Festlichkeit besonderer Art, sang ein aus der Liedertafel verstärkter Chor; schließlich waren alle Kirchenchorsänger auch Mitglied der Liedertafel.

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Erinnerungen an eine große Theaterzeit (wie hier 1963/1964/1966) – Vergrößern durch Anklicken!

 

Singkreis und Liturgie-Singkreis:

Beide Singkreise sind Gründungen des staatlich geprüften Singschullehrers und Chorleiters Edmund Schott. Beide standen bis 1988 auch unter seiner musikalischen Leitung. Im "Liturgie-Singkreis", seit September 1979 bestehend, werden Kinder aus dem 2. bis 7. Volksschuljahrgang ausgesucht, stimmlich geschult und mit neuerem kirchlichen Liedgut vertraut gemacht. In regelmäßigen Abständen dürfen sie dann den Hauptgottesdienst gesanglich gestalten. An die 20 Kinder sind mit Begeisterung dabei. Im "Singkreis" hat Edmund Schott seit Januar 1983 an die 55 Erwachsene und Jugendliche um sich gesammelt. Der gemischte Chor übt weltliche und geistliche Musik aller Stilrichtungen und Epochen, besonders Chormusik des 20. Jahrhunderts. Im Musikraum der Volksschule steht dem Singkreis neuerdings ein passender Raum zur Verfügung. Schon in kürzester Zeit konnte sich der Singkreis bei eigenen Veranstaltungen sowie auch mit und bei Gästen einen guten Namen machen. Als Vorstand fungierte Franz Leiderer, seit 1986 Karl Schneider. Neuer Dirigent wurde 1988 P. Stefan Kling.

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Programmbeispiele von Liedertafel, Singkreis und Musikverein. Im gleichen Sinne wirken auch Stubnmusi und Viergesang. Vergrößern durch Anklicken!

 

Musikverein:

Vor wenigen Jahren hätte keiner gedacht, dass Mitterfels in Kürze eine richtige Blaskapelle und andere Musikantengruppen haben werde. Initiator des Ganzen war Bürgermeister Werner Lang: er rief auf, kaufte die nötigen Instrumente auf Gemeindekosten und fand einen Ausbilder. Schon 1980 (20.7.) wurde diese junge Blaskapelle Kerntruppe eines neu gegründeten Musikvereins; Dirigent war Toni Niedermayer, Vorsitzende Frau Monika Schott. Auch eine Akkordeongruppe kam dazu, die leitet jetzt Wolfgang Heitzer. Von jetzt an brauchten die Mitterfelser Vereine zu ihren Ausmärschen, zur Gefallenenehrung und zu den Festgottesdiensten keine auswärtigen Musikanten mehr. Die junge Kapelle spielte schon bald auch bei Standkonzerten und bei Festlichkeiten an fremden Orten. Anfang 1983 wurde Otto Kolmsee neuer Dirigent. Der ausgeschiedene Toni Niedermayer sammelte eine Gruppe Spieler um sich und bildete mit ihnen für einige Jahre die "Musikfreunde Mitterfels". Die Leitung des Musikvereins hatte bis 1986 Frau Monika Schott, ab Juni 1986 Heinrich Stenzel. Es gibt keinen Stillstand. Neue Kurse für die verschiedensten Instrumente sind angesetzt. Mit auswärtigen Musikvereinen werden Beziehungen und gegenseitige Besuche gepflegt.

Dreigesang - Viergesang - Stubnmusi:

Es gibt so viele Anlässe, wo nichts besser passt als echte Volksmusik, ohne Aufputz und lärmende Beigabe: Adventliche Feiern in Kirche und beim Bayerwaldverein, Heimatabende, Feierstunden zur Kunstausstellung und im Museumsraum, aber auch Heiteres im geselligen Kreis. Dann singt der Männer-Dreigesang unter Rudi Hopfner (mit Paul Stahl und W. Lang), oder der (gemischte) Viergesang unter Rudi Hopfner (mit Paul Stahl, Ida Bernkopf und Gabi Hopfner). Oder es spielt so wunderschön die "Mitterfelser Stubnmusi": mit Wilma Tosch am Hackbrett, Gerda Leiderer an der Zither, Hans Rieser und Edmund Schott mit Flöte oder Gitarre, Rudi Gurk und Edmund Schott auf Geige oder Klarinette und Werner Lang am Bass.

 

IV. Gruppe: Verschiedene

BWV - Bayerischer Wald-Verein, Sektion Mitterfels:

Als Gründungsjahr des BWV gilt 1933. Die Waldvereinsmitglieder hatten bis dahin eine separate Gruppe innerhalb des Verkehrs- und Verschönerungsvereins gebildet, sich dann aber zu einer selbständigen Sektion entschieden. 1936 gliederten sie sich wiederum in den Verkehrs- und Verschönerungsverein ein. Erst 1963 kam es zur dauernden Trennung: Otto Wartner gründete erneut die Waldvereinssektion. 23 Mitglieder waren es damals - über 360 sind es seither geworden, und das ohne unmittelbare Werbung. Das Vereinsprogramm und auch die Einstellung sprachen den Wanderfreund und Heimatfreund gleichermaßen an. In bisher (1986) rund 300 Wanderungen und Fahrten wurde die nahe Heimat ebenso eingeschlossen wie alle Bereiche des Bayerischen Waldes, oder Ziele im niederbayerischen und oberpfälzischen Raum, aber auch eine Reihe schöner Alpenregionen. Landschaftsmerkmale, Naturschutzgebiete, Flora und Fauna wurden nahegebracht, Besichtigungen und Führungen durch Museen, Ausstellungen, Kirchen, Burgen und Ruinen angesetzt, und auf viele Weise Volkskunde, Heimatgeschichte und Heimatliebe angesprochen.

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73 09 BWV 02 Wanderung

Natur und Heimat erwandern – erfahren – erleben: seit 25 Jahren im Bayer. Waldverein Mitterfels. Vergrößern durch Anklicken!

Ergänzt wird das Ganze mit einem reichen Vortragsprogramm (85 sind es bis Winter 86/87 gewesen), mit gemeinsamen besinnlichen Stunden, über etliche Jahre auch mit den Treffen in der in Eigenarbeit eingerichteten Hochwieshütte. Die Jugend wurde angeleitet im Karten- und Kompassgebrauch, wurde von eigenen Alpinisten in Kletterkursen geschult, wurde einbezogen bei der Anlage eines Biotops und bei naturkundlichen Gängen. Es gab kleine Exkursionen zur Vogelkunde, zur Pflanzenwelt, zur Untersuchung des Perlbachwassers und seiner Kleintierwelt; es wurden die alten und neu entstandenen Biotope und Einzelobjekte erfasst und kartiert; es wurde auch Stellung genommen zu erfolgten und geplanten Maßnahmen an besonderer Stelle. Als Heimatkundebeitrag wurde eine Bild-Text-Dokumentation über Wegkreuze, Bildstöcke, Totenbretter und Kapellen angelegt und im Lichtbild der Bevölkerung vorgestellt. Zum Schwerpunkt "Wandern" hat die Sektion sieben Wanderlinien zu Nachbarorten markiert und ausgeschildert. 1. Vorsitzender war von 1963, dem Jahr der Wieder-Gründung, bis 1984 Otto Wartner, jetzt ist es Martin Graf. Als 50-jähriges treues Waldvereinsmitglied ist auch noch Dr. Hans Schindler zu nennen ( 1988).

Verkehrs- und Verschönerungsverein Mitterfels:

Wir sollten doch kurz zurückschauen auf die frühesten Jahre des Vereins. In Gemeindeprotokollen der Jahre 1893 und 1896 ist bereits ein Verschönerungsverein angesprochen, der sich um die Aufstellung von Laternen im Ort und an der neuen Bahnhofsstraße bemühte. Von 1910 gibt es eine Satzung des "Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins Mitterfels" mit noch heute brauchbaren Zielen, wie: Verschönerung von Mitterfels und seiner nahen Umgebung, Hebung des Fremdenverkehrs (schon damals!), Erschließung der Naturschönheiten durch Wege, Stege, Markierungen und Anpflanzungen. Vorsitzende waren meistens Beamte, die selber keinerlei Nutzen aus dem Fremdenverkehr ziehen konnten. Damals war es Amtsrichter Josef Zotz, der den Verein 1913 ins Vereinsregister aufnehmen ließ. Von 1928 bis zum Jahr der "Machtübernahme" 1933 war Amtsrichter Dr. Poiger der Vorsitzende, dann wurde es der neue Bürgermeister Hafner. Aber die Mitglieder des kleinen Vereins erzwangen die Auflösung. 1936 kam wieder Leben in den Verein, ein erster Prospekt von "Mitterfels im Gau Bayerische Ostmark" kam heraus.

Nach dem Krieg, vor allem nach der Auszeichnung als Luftkurort, kamen auch die Privatvermieter zum Verein, die Mitgliederzahl bewegt sich seither um die 100. Der Verein nahm der Gemeinde manche Aufgabe ab wie: Verschönerungen durch Aktionen "Burggraben- und Schlossbergsäuberung", Aktion "Saubere Landschaft" im Bereich Perlbachtal, Gestaltung von Ruheplätzen mit Bänken; Ausweisung von Rundwegen, Orientierungshilfen mit Übersichtstafeln, Wegebeschriftung und -markierung, Herausgabe von Karten und einem Orts- und Wanderplan; Gästebetreuung mit Heimatabenden, Vorträgen, Standkonzerten, Kunstausstellung und Museumsführungen. Der Verein ist oft auch Initiator bei der Herausgabe von Prospekten und anderem Werbematerial wie Plakaten, Prospektbeilagen, Zimmernachweisen. 1950 wurde der erste Nachkriegsprospekt in Schwarz-Weiß herausgebracht, dann folgten immer wieder verbesserte Neuauflagen; 1981 erschien der Prospekt ganz in Farbe, in größerem Format und mit mehr Umfang. 1982 kam erstmals ein (farbiger) Häuserprospekt heraus. Seit 1988 gibt es einen neuen, erweiterten Gesamtprospekt.

Dazu erschienen eine Reihe von Drucksachen, wie ein "Führer durch Mitterfels", ein "Kleiner Wanderführer" sowie ein Büchlein "Wandern um Mitterfels" - meist herausgebracht in Eigeninitiative des langjährigen 1. (und 2.) Vorsitzenden und Buchdruckers Franz Stolz. Man darf bei allem keine Trennung ziehen zwischen Gemeinde und Verein. Eins braucht das andere, ebenso auch das Verkehrsamt, das anfangs Frau Späte, ab 1973 Frau Meier leitete. 1. Vorsitzende waren Walter Uekermann, Franz Stolz, Hans Schmalzl, Josef Dirscherl und seit 1981 Paul Stahl, der auch die Heimatabende und die Liederabende in hervorragender Weise leitet, und seit 1988 Frau Baumann.

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Die erste Kunstausstellung 1969 – seither jedes Jahr – geleitet von Max Großkopf, Karl Pöschl, Hans und Tamara Haimerl. Vergrößern durch Anklicken!

Kolpingsfamilie Mitterfels: Bei der Erstgründung 1929 war es noch der "Kath. Gesellenverein" gewesen. Damals hatte Benefiziat Josef Krinner an die 33 junge Männer zu einer prächtigen Gemeinschaft zusammenfinden lassen. Im Hintergrund des regen Vereinslebens spürte man in der damaligen Krisenzeit alle Hintergründe, die solcherlei Vereine notwendig und stark machten. Bei der Neugründung unter Pfarrer Schosser (1952 - 1966), nunmehr als "Kolpingsfamilie", waren die einstigen "Gesellen" längst "Meister" geworden, hatten auch wirtschaftliche und soziale Veränderungen stattgefunden - aber das Festhalten an der Tradition und den Grundsätzen von einst war geblieben. "Senior" war Josef Attenberger, dann Josef Plank.

Katholischer Frauenbund Mitterfels:

1984 gründete Frau Rosmarie Weinbacher den Katholischen Frauenbund Mitterfels. 34 Frauen taten spontan mit, bis Anfang 1986 waren es bereits rund 80 Frauen. Eines der Anliegen ist, in geselliger Runde auch den älteren, alleinstehenden Frauen Anschluss zu bieten. Auch jene in den Altersheimen sind nicht vergessen und werden von Mitgliedern des Frauenbunds besucht. Als besondere Leistung darf die enorme finanzielle Unterstützung von Schwester Kollbeck (aus Mitterschieda) in Johannesburg/Südafrika hervorgehoben werden, die dort an den Ärmsten der Armen Dienst leistet. Aus Sammlungen in den eigenen Reihen, aus dem Verkauf von selbstgebastelten Sträußen und Kränzen kam das Geld zusammen. Auch die Näherinnen bekamen zu tun: neue Kleider für die "Heiligen Drei Könige", Ausbesserungen an der Ministrantenkleidung und schließlich Selbstgenähtes für eine "Modenschau". Bildungsabende, Vorträge und Wallfahrt runden das recht rührige Tun des Frauenbundes ab.

KLJB - Katholische Landjugend ("Pfarrjugend Mitterfels"):

Schon seit Pfarrer Brettners und Schossers Zeiten ist die Jugend organisiert, derzeit unter Pfarrer Pramps immer noch aktiv. Neben einer Burschengruppe unter Klaus Niedermeier und einer Mädchengruppe unter Doris Jakob hat sich eine rund 20 Mitglieder zählende Nachwuchsgruppe gebildet. Neben geselligen Treffen und Veranstaltungen unterstützen sie auch die Arbeit in der Pfarrei, so beim alljährlichen Pfarrfest "bei den Sammlungen für Adveniat und Misereor. Auch Jugendwallfahrten sind im Jahresprogramm.

Sudetendeutsche Landsmannschaft und "Schlesierverein":

1946 musste die Gemeinde 500 Flüchtlinge aufnehmen. Viele blieben für immer, andere wechselten im Zuge der Familienzusammenführung, ein Teil gehörte auch zu jenen 4000 aus dem Landkreis, die 1949 in die "Französische Zone" (Südwestdeutschland) übersiedelt wurden. Die hier Gebliebenen schlossen sich dann wie zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen. Die Schlesier bildeten 1949 einen "Schlesierverein", sogar mit eigenem kleinen Chor. 1959 konnten sie noch das 10-jährige Bestehen feiern, dann schmolz die Zahl immer mehr zusammen, so dass der Verein zu bestehen aufhörte. Die Sudetendeutschen bildeten 1951 die zweite Flüchtlingsgruppe, die "Landsmannschaft". Als diese 1976 das 25-jährige Bestehen feierte, waren alle "Flüchtlinge" längst Mitterfelser Bürger geworden. Auch hier wird das Häuflein immer kleiner, aber noch immer hält die Gemeinschaft zusammen. Vorsitzende waren Fritz Theumer, dann Adolf Steffan ( 1988).

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Unter dem Motto " Unvergessene Heimat" war in Mitterfels am 4. September 1949 erstmals ein überörtliches Treffen Heimatvertriebener. Bürgermeister Albert Dietl sprach Grußworte und von offenen Herzen und wahrer Brüderlichkeit. In Mitterfels ist beides wahr geworden. – Vergrößern durch Anklicken!

 

KuSK - Krieger- und Soldatenkameradschaft Mitterfels:

1872, ein Jahr nach dem "glorreichen Feldzug", schlossen sich Krieger von 1866 und 1870/71 sowie Altgediente zum "Krieger- und Veteranenverein Mitterfels" zusammen. 1893 errichteten sie auf dem Dorfplatz vor der Schule das Ehrenmal für die zwei an den Kriegsfolgen verstorbenen Kameraden. 1899 weihten sie ihre Fahne, die der Straßbauer (ohne Wissen seiner Familie) gespendet hatte. 1933 kam die "Gleichschaltung" und Eingliederung in den "Kyffhäuserbund". Der Mitterfelser Schmiedemeister Rupert Lankes wurde für den gesamten Landkreisbereich der "Kreiskriegerführer" und wurde mit einer großen Urkunde für seine Verdienste geehrt (sie ist jetzt im Heimatmuseum). Mit dem Zusammenbruch 1945 war dann auch das Ende dieses Bundes gekommen.

73 12 Reichskriegerbund 

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Die Neugründung erfolgte 1953, Vorsitzender war Franz Lohbauer sen. 1957 feierte die KuSK-Kameradschaft das 85-jährige Bestehen und krönte das Fest mit der Einweihung des neuen Ehrenmals. Am 5. und 6. Juni 1971 kam es zur 100-Jahr-Feier von besonderer Art. Apotheker Brands hatte eine französische Frontkämpferabordnung mit Fahne nach Mitterfels geladen; deren Leiter Univ. Prof. Andre Daudu aus Pau hielt die Ansprache in der Kirche. Der Chor sang das französische Lied "Plus jamais la guerre" - "Nie wieder Krieg!". Ein Heeresmusikkorps begleitete die Festlichkeiten. Die Kameradschaft gestaltet jedes Jahr das Kameradengedenken am Ehrenmal. Vorsitzende waren: Franz Lohbauer, Simmel/Aign, Karl Schmid und z. Zt. Josef Holmer.

73 13 100 Jahrfeier KuSK 

Zur 1OO-Jahrfeier der KuSK wird Frontkämpfergesinnung über alte Feindbilder hinweg demonstriert: Apotheker Heribert Brands, Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, und sein einstiges Gegenüber an der Aisne, Univ. Prof. Andre Daudu aus Pau, zusammen mit der Vorstandschaft Karl Schmid (rechts) und Toni Bachmeier (links). – Vergrößern durch Anklicken! 

 

Jugendgruppe Bund Naturschutz:

1978 bestand unter Wiltrud Haimerl für einige Jahre eine recht rührige Jugendgruppe. Zwei Aktionen von damals verdienen Erwähnung: Selbstgebaute Nistkästen wurden in den Bahnhofswaldungen verteilt und unter Beratung durch Forstinspektor Dirscherl sachgemäß angebracht, kartiert, registriert und auch überwacht. Unter dem Motto "Rettet die Friedenseiche" startete die Jugendgruppe eine Sammelaktion und brachte aus einem Trödelmarkt 500 Mark zusammen. Daraufhin bestellte die Gemeinde einen Baumchirurgen. Die "Friedenseiche" steht noch immer. Nach Erlöschen und mehrjähriger Pause kam es im Mai 1987 zur erneuten Gründung einer Jugendgruppe im Bund Naturschutz, diesmal unter Führung von Klaus Gottschalk und Alexander Rieser. Mit einer Flugblattaktion versuchte sie, die breite Bevölkerung für die Idee der Rückgewinnung wertvoller Abfallstoffe zu gewinnen. Sie leistete auch bereits Arbeitseinsätze an einem Biotop und in der Waldsäuberung.

Obst- und Gartenbauverein Mitterfels:

Er bestand zwar nur etliche Jahre (in den 50er Jahren), hatte aber damals einen guten Ruf. Kreisfachberater Hans Kilger war der unermüdliche Motor für die Wiederbelebung und Hebung des Obstbaus. Der Feldobstbau wurde propagiert. Belehrt durch die Hungerjahre erhoffte man sich davon einen kräftigen Nebenerwerb. So wurden durch Gemeinschaftskauf, Gemeinschaftspflege und Umveredlungsaktionen große Aktivitäten in Gang gesetzt – leider ohne jegliche Zukunft: die kommende moderne Wirtschaftsweise räumte vieles wieder ab. Auch eine Kelterei war geplant; man besichtigte die Genossenschaftsanlage in Erding und untersuchte die damals noch vorhandenen Brauereikeller bei Moosmüller. Vorstand Franz Lohbauer sen. zog die ersten Blumenschmuckwettbewerbe und Obstausstellungen auf. Schwerpunkt aber war der Nebenerwerbsobstbau - und das hat den Verein mit dem Wandel in der Wirtschaft auch wieder sterben lassen. [Heute ist der OGV wieder ein sehr rühriger Verein.]

Trachtengruppe:

Über 10 Jahre hatte Mitterfels auch eine Trachtengruppe, die bei Festumzügen und Heimatabenden auftrat und alte Volkstänze pflegte. Liesl und Gottfried Wacker nahmen sich der Sache an. 1966 hatten sie acht Kinderpaare eingekleidet und zeigten sich beim Volksfestausmarsch erstmals der Öffentlichkeit. 1968 kam eine Erwachsenengruppe dazu. Es wurden nach und nach bis zu 12 Paare. 1975 übernahm die Leitung Edi Graf. 1978 verlor sich die Gruppe mehr und mehr, sie trat nicht mehr in Aktion.

73 14 Kinder Trachtengruppe 

Kindertrachtengruppe -Vergrößern durch Anklicken! 

Volkshochschule Mitterfels (Außenstelle):

Seit 1975 gibt es unter der Trägerschaft des Landkreises das "Volksbildungswerk", nunmehr umbenannt in "Volkshochschule". Ebensolange besteht auch die Außenstelle Mitterfels, von Anfang an geleitet von Otto Wintermeier. In eigenständiger Entscheidung werden hier Kursreihen und auch Einzelveranstaltungen geplant und organisiert. Das Angebot ist vielseitig, wirklich "für jeden etwas". Daraus erklärt sich auch die Beliebtheit und die hohe Besucherzahl: zwischen 200 und 300 all die letzten Jahre bei mindestens 20 Kursen bzw. Veranstaltungen. Dazu eine kurze Rückschau: Es gab die Sprachkurse, nach Anfängern und Fortgeschrittenen getrennt, für Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Der Berufsförderung dienten Kurse für Maschinenschreiben, Kurzschrift, Computerbedienung, Programmieren. Hobbykurse gab es zahlreich: für Malen und Zeichnen, Seidenmalerei, Filmen, Himmelsbeobachtung und Astronomie, Pannenhilfe am eigenen Auto, Blumenpflege, Hydrokultur, Blumengestecke, die alten Fertigkeiten des Spinnens, Klöppelns und Korbflechtens, das Nähen von Dirndl- und Kinderkleidung und Leinendecken, das Backen und Kochen von Vollwertkost, das Formen aus Salzteig, das Flötenspiel, das autogene Training. Basteln wurde nicht nur für Erwachsene angeboten, wie z. B. die Herstellung von Puppen und Kulissen fürs Puppenspiel, es wurde auch mit Mutter und Kleinkind gemeinsam geübt, und es wurde den Müttern gezeigt, wie man spielerisch das Kind fördern kann . Im gleichen Sinne halfen auch die Übungen in Rhythmik für Mutter und Kind. Großen Widerhall fanden auch die Einzelveranstaltungen. Es gab heimatkundliche Vorträge, Lesungen und musikalische Darbietungen im Turmzimmer der Burg, dann ein Volksmusik-Seminare und einen Tanzkurs für Abschlussklassen, schließlich noch fachkundliche Exkursionen zur Vogelkunde, zur Flora an besonderer Stelle, zum Verständnis für naturgesetzliche Zusammenhänge.

Landfrauen Mitterfels:

Die Gruppe der "Landfrauen" umfasst in Mitterfels nicht allein den engeren Kreis der Bäuerinnen. Die Teilnehmerinnen bei den Veranstaltungen entstammen allen Berufsschichten. Die "Ortsbäuerin" Frau Erna Kolbeck, bereits seit 1962 mit dieser Aufgabe betraut, richtet das Programm nach drei Schwerpunkten aus: Jedes Jahr gibt es eine oder zwei Lehrfahrten, wobei sich Anregungen, Fortbildung und gemeinsamer Ausflug gut miteinander verbinden lassen. Ein zweites Angebot sind Kurse und Vorführungen hauptsächlich im hauswirtschaftlichen Bereich. Und schließlich schätzt man auch das Zusammensein in froher wie auch besinnlicher Runde.

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